Ort | Juromenha, Alandroal, Portugal |
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Anwendung | Fassaden |
Light planning | Pedro Telhado, Light2Life |
Foto | Helena Martins |
Die Festung von Juromenha in der Gemeinde Alandroal ist ein Denkmal von großem historischem Wert, das im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfahren hat. Sie geht auf die römische Besatzung zurück, spielte in der islamischen Zeit eine wichtige militärische Rolle und wurde im 12. Jh. vom ersten portugiesischen König erobert. Insbesondere nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 wurde die Architektur mehrfach umgestaltet. Heute erhebt sich die Festung majestätisch am rechten Ufer des Flusses Guadiana, an der natürlichen Grenze zwischen Portugal und Spanien, in einer strategisch günstigen Position zur Kontrolle der umliegende Landschaft.
Die Beleuchtung der Festung, die im Dark-Sky-Reservat Alqueva liegt, einem Lichtschutzgebiet, das die Qualität des Nachthimmels bewahrt, war eine faszinierende Herausforderung. Ziel des Projekts, das in Zusammenarbeit mit dem Team der Fakultät für Architektur der Universität Lissabon durchgeführt wurde, war es, die Restaurierung zu unterstützen und die Sichtbarkeit des Denkmals aus der Ferne sicherzustellen, ohne die Integrität der Umgebung und den Anblick des Sternenhimmels zu beeinträchtigen.
Von Beginn an legte das Planungsteam eine warme Beleuchtung fest (2700K für die Außenwände und 3000K für die Innenräume und die Kirche), um die Grenzwerte für Lichtverschmutzung einzuhalten und zugleich die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Die Lichtintensität wurde auf ein Minimum reduziert, wobei die Lichtstrahlen dank der Ginko 2.0-Leuchten mit verschiedenen Optiken, darunter die elliptische Ausführung, präzise verteilt wurden. Denn für maximale Gleichmäßigkeit an allen Außenwänden sorgen horizontale elliptische Optiken, während die Hauptecken und Türme mithilfe vertikaler Optiken hervorgehoben werden. Um das Lichtmanagement weiter zu verbessern, wurden zwecks Blendungsminimierung Wabenraster in die Leuchten integriert. Diese Lösungen gewährleisten eine gleichmäßige und effiziente Beleuchtung und minimieren die Streuverluste.
Die anlässlich des Nationalen Tages der Burgen und Schlösser durchgeführten Beleuchtungstests bestätigten die Wahl der technischen Lösungen, die den strengen lichttechnischen Normen des Dark-Sky-Reservats entsprechen. Die Verwendung von Oberflächenausführungen wie Cor-ten für die Masten und Leuchten sowie die sorgfältige Steuerung der Lichtströme sorgten für ein perfektes Gleichgewicht zwischen der Aufwertung des historischen Erbes und dem Schutz der natürlichen Umwelt.
Diese Umsetzung zeigt, wie eine verantwortungsbewusste und sorgfältig geplante Beleuchtung das historische Erbe schützen, die natürliche Umgebung respektieren und zugleich für die Besucher der Juromenha-Festung ein einzigartiges Erlebnis schaffen kann, indem sie deren Schönheit hervorhebt, ohne die Qualität des Nachthimmels zu beeinträchtigen.
"Light2Life arbeitet seit vielen Jahren mit dem Team der Dark Sky Reserve zusammen. Ziel bei der historischen Festung von Juromenha war es, das Gebäude so zu beleuchten, dass es für die Bewohner, die umliegenden Städte und die Besucher sichtbar ist, und zugleich die äußerst sensible Umgebung des Lichtschutzgebiets Alqueva zu respektieren. Als Farbtemperatur stand von Beginn an 2700K fest, und die Leuchtstärken wurden im Anschluss an zahlreiche detaillierte Lichttests abgestimmt. Die endgültige Lösung bestand in der Verwendung 4 m hoher quadratischer Corten-Lichtmasten, an denen auf allen vier Seiten mehrere Ginko 2.0 installiert wurden. Für maximale Gleichmäßigkeit an allen Außenwänden sorgen horizontale elliptische Optiken, während die Hauptecken und Türme mithilfe vertikaler Optiken hervorgehoben werden.” Pedro Telhado, Lichtdesigner Light2Life
Bukarest, Rumänien
Vieuvicq, Frankreich