05/05/2022

Wo Licht ist, fühl` ich mich zu Hause. Über die Beleuchtung von Wohnzimmer und Küche

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Unser Zuhause.

Wie oft zitieren wir die eigenen vier Wände in unserem Alltag? Wir sagen beruhigende Sätze, wie „Bald sind wir wieder daheim". Manchmal legen wir viel Gefühl in unsere Worte und sagen: „Wir sehen uns dann zuhause!". In Standpauken wird es dann schon mal zu einem „Warte nur, bis du nach Hause kommst!" und, wenn wir mal wieder mit unseren Gedanken woanders sind, verwenden wir Floskeln wie „Schon zuhause?"

In unserer zweiteiligen Story werfen wir einen Blick in sechs verschiedene Haushalte und reflektieren über die raumabhängige Rolle von Licht und seine Anwendungsbereiche – unter funktionalen, dekorativen und emotionalen Gesichtspunkten.

Endlich zu Hause

Jan öffnet die Wohnungstür. Nichts wie rein in die gute Stube… Zufrieden blickt er sich in seinem neuen Wohnzimmer um. Klein aber fein, sein Mini-Appartment. Hier hat er alles, was er braucht. Und so klein wirkt es eigentlich gar nicht. Echt verblüffend. Er schmunzelt in sich hinein... Das Licht, das vertikal an den Wänden entlang strahlt, war wirklich ein super Einfall.

Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft oder einrichten will, muss sich früher oder später mit der Größe der Räume auseinandersetzen. Vor allem dann, wenn die Wohnung nur wenige Quadratmeter hat. Um kleine Räume größer zu machen bzw. größer wirken zu lassen, setzt man normalerweise auf helle Wandfarben.

Doch auch mit Licht lassen sich Räume großzügiger gestalten – insbesondere durch indirekte Vertikalbeleuchtung von Wandflächen, wie man schön in diesem Render sehen kann.

Direktes Licht mit Deckeneinbauleuchten

Direktes Licht mit Deckeneinbauleuchten
Courtesy: John Luttropp, Butterfly One-Story home, Sketchup

Direktes Licht mit Deckeneinbauleuchten und indirektes Licht mit Wandanbau-Leuchten lassen den Raum großzügiger wirken

Direktes Licht mit Deckeneinbauleuchten und indirektes Licht mit Wandanbau-Leuchten lassen den Raum großzügiger wirken
Courtesy: John Luttropp, Butterfly One-Story home, Sketchup

Ein Wohnzimmer – Abwechslungsreiche Stimmungen

Mit halb geschlossenen Augen atmet Julia durch und genießt die wohlverdiente Ruhe! Ihr erster freier Abend seit langem! Jetzt hat sie endlich mal Zeit für sich.
Und sie weiß auch schon genau, wo sie ihren Abend verbringen wird: ganz gemütlich auf der Couch in ihrem Wohnzimmer. Sie muss sich nur noch überlegen, womit sie ihren Abend verbringen will. Das Buch weiterlesen, das monatelang auf dem Couchtisch auf sie gewartet hat? Oder ein Fernsehabend mit einem Serienmarathon? Oder doch lieber Entspannungsyoga? Egal, wofür sie sich entscheidet – mit Licht lässt sich das Ambiente flexibel an ihre Abendgestaltung anpassen.

Für die Grundbeleuchtung im Wohnzimmer eignen sich Downlights oder Linearprofile an der Decke mit diffusen oder breit strahlenden Optiken, die das Ambiente in weiches und behagliches Licht tauchen.
Gibt es keine speziellen Leseleuchten, Stehleuchten oder Beistelleuchten, dann sind Leuchten mit Dimm-Funktion eine bequeme und praktische Lösung: so lässt sich nämlich die Helligkeit je nach Tageszeit, Laune und Tätigkeit regulieren.

Gemäß der Norm UNI/TS 11826:20211 beträgt die zum Lesen erforderliche  Beleuchtungsstärke 300 lux; wenn hingegen im selben Raum oder in derselben Raumzone anstatt des Lesens eine Tätigkeit ausgeführt würde, die keine Sehaufgabe darstellt, wäre ein Beleuchtungsniveau um die 100 lux ausreichend, was durchschnittlich als Schwelle für Tätigkeiten wie Gespräche angegeben wird.

Julia kann also für bestes Lesevergnügen die Helligkeit auf den Höchstwert (100%) einstellen, beim Yoga die Helligkeit um die Hälfte reduzieren (50%) und ihre Lieblingssendung im Fernsehen bei minimaler Beleuchtungsstärke genießen (10%).

Turis 3.2, 3000K, 15W, weiß

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Brenta 1, 3000K, 19W/m, Diffuse Optik, deckenbündige Installation

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Doch die Reduzierung der Helligkeit der Downlights ist nicht Julias einzige Möglichkeit, um eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen. Sie könnte auch das Potenzial von Wandleuchten mit einseitigem Lichtaustritt ausschöpfen: das nach oben abgestrahlte Licht kann das Ambiente indirekt beleuchten, und noch dazu auf zurückhaltende Weise.

Wenn der Raum hingegen einzig und allein von Wandleuchten als Hauptbeleuchtung erhellt wird, sind Ausführungen mit zweiseitigem Lichtaustritt die bessere Wahl.

 

Egal ob der Lichtaustritt einfach oder zweifach ist, in jedem Fall bringt eine asymmetrische Optik das Licht stärker in den vorderen Bereich.

Berica IN 3.1, asymmetrisch Mehr zum Produkt

Berica IN 3.1, 3000K, 27W, asymmetrisch, aluminiumgrau, matt

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Wandleuchten sind eine gute Alternative in Räumen, in denen die Installation von Downlights beachtliche Eingriffe ins Mauerwerk mit sich bringen würde.

Bei einer Holzbalkendecke beispielsweise verleihen Wandleuchten dem Ganzen einen eindrucksvollen Touch, weil sie das Holz besonders schön zur Geltung bringen.

Ella IN 2.0, 3000K, 13W, weiß

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Wandleuchten und Interieur

Julia hat die Deckeneinbauleuchten ausgemacht. Ihr Wohnzimmer wird nun einzig und allein von der Leuchte an der Wand vor ihr beleuchtet. Während Sie auf dem Sofa ihren Orangen-Zimt-Tee schlürft, verliert sich ihr Blick zwischen den Blättern der tropisch gemusterten Tapete. Das Licht hebt das Muster hervor, während der Leuchtenkörper verschwindet – denn das Gehäuse der Leuchte wurde mit derselben Tapete wie die Wand bezogen.

Dank der Version mit Primer können die Leuchten – wie bei Julia zuhause – tapeziert werden, oder aber sie lassen sich mit derselben Farbe der Wand überstreichen. So bleibt die Leuchte tagsüber wie abends gut versteckt.

Berica IN 3.1, 3000K, 27W, 45°x96°, Lackierung mit Primer

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Hier geht es zum Artikel über Primer!


Wenn Julia ihre Wandleuchte eher als Lichtobjekt versteht, das das Interior Design und Mobiliar abrundet, könnte sie mit der Farbgebung der Leuchten spielen und beispielsweise die Farbe Chrom als Oberflächenausführung wählen, oder RAL-Farben wie Reinorange oder Capriblau. Oder sie könnte eine Sonderausführung anfragen, die sich optimal in das Wohnumfeld einfügt und mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen harmoniert.

 

Ella IN 2.0, Chrom

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Ella IN 2.0, Capriblau / reinorange

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Licht hilft auch bei der Betonung von Wandflächen und arbeitet wirkungsvoll die Textur der Wände heraus: eine Wallgrazing-Optik bringt die Beschaffenheit von Oberflächen und die Materialstruktur von Naturstein oder Steinnachbildungen zur Geltung. 

Neva 1.2, 2700K, 45W, 10°x40°, mit Wabenraster, Sonderausführung CRI 90

Neva 1.2, 2700K, 45W, 10°x40°, mit Wabenraster, Sonderausführung CRI 90 Mehr über Projekt und Credits erfahren

Tago 2.3, 2200K, 51W, 29°

Tago 2.3, 2200K, 51W, 29° Mehr zum Produkt

Um ein solches optisches Erscheinungsbild zu erreichen, sind Einbauleuchten besonders gut geeignet. Aber auch Linearprofile auf Bügelhalterungen, die nahe der Wand montiert werden, erzielen diesen Effekt.

Licht für Regale

Julia wendet sich von der Tapete ab und lässt ihren Blick durch den Raum schweifen, über die Regalböden, in denen sich im Laufe der Jahre viele Erinnerungen angesammelt haben. In den Regalen stehen Souvenirs ihrer vielen Reisen (teilweise ganz schön kitschiges Zeug!), Polaroid-Aufnahmen und Schnappschüsse von Ausflügen mit ihren Freunden und unzählige Kataloge von Kunstausstellungen.

Das Wohnzimmer ist der Ort par excellence für Bücherregale, Wandnischen und Aussparungen aller Art, in denen man Erinnerungsstücke, Fotos, Wohnaccessoires und Schmöker aufbewahrt und ausstellt. Zur Regalbeleuchtung sind unauffällige Leuchten mit kleiner, kompakter Bauform erforderlich, wie Einbauleuchten oder Mini-Strahler, die wenig Platz brauchen und in Flächen mit geringer Stärke angebracht werden können.

In diesen Winkeln des Hauses lassen wir unserer Gestaltungsfreiheit freien Lauf. Es sammeln sich immer mehr Erinnerungsstücke und Bücher an, weshalb man oft auf eine diffuse oder breit strahlende Optik setzt, durch die das Licht seine Wirkung über den gesamten Raum des Regals und auch bei wechselnden Objekten entfalten kann.
Julias erste Wahl ist Akzentlicht, mit dem sich auch ein bestimmtes Objekt mit Präzision anstrahlen lässt. Ein optischer Zoom ist die ideale Lösung, da sich der Lichtaustritt regulieren lässt, indem das Lichtbündel mal enger mal breiter eingestellt wird.

Lichtrezepte für Küche und Esszimmer

Simon ist schon total aufgeregt. Heute Abend hat er zwei alte Freunde zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Liebevoll hat er den Tisch fürs Abendessen gedeckt, der Braten schmort schon im Ofen vor sich hin und an einem Ende der Kücheninsel hat er einen kleinen Aperitif vorbereitet, den seine Gäste genießen können, während er die letzten Handgriffe erledigt. Das Licht der Hängeleuchte hüllt die Häppchen und Weingläser in einen hellen Kreis. Richtig einladend wirkt das Licht auf den Gläsern: vielleicht könnte er sich ja schon mal ein Schlückchen Wein einschenken, während er auf seine Gäste wartet... sie sind - wie immer - zu spät.

Küche und Essbereich treffen häufig in ein und demselben Raum zusammen. Eine offen gestaltete Küche schafft Geselligkeit, der Koch ist immer bei seinen Gästen. Einerseits bilden diese beiden Räume hier ein einziges Ambiente, andererseits dienen sie jeweils vollkommen unterschiedlichen Tätigkeiten, was sie zu eigenständigen Bereichen macht. Doch eine akkurate Planung meistert diese doppelte Anforderung an den Raum: Allgemeinbeleuchtung verbindet Bereiche, während Zonenlicht Hierarchien schafft. Normalerweise tendiert man zu einer einheitlichen Farbtemperatur, wie der Lichtfarbe Warmweiß 3000K, und setzt dabei auf unterschiedliche Leuchtenarten und Lichtaustrittsvarianten.

Gehen wir von drei Hauptbereichen aus: der Arbeitsbereich oder auch die Küchenzeile an sich, der Essbereich bzw. der Tisch, an dem gegessen wird, und zu guter Letzt das allgemeine Ambiente, das die anderen beiden umfasst.

Für die Basisbeleuchtung sind diffuse oder breit abstrahlende Deckenleuchten die ideale Lösung, denn sie leuchten den Bereich als Ganzes gleichmäßig aus; neben der Grundhelligkeit schaffen sie Kontinuität und sanfte Übergange zum Wohnbereich.

Besonders unauffällig sind klassische Downlights, die durch Formenvielfalt und abwechslungsreiche Oberflächenausführungen in ästhetischer Hinsicht viel Spielraum lassen. Alternativ erfüllen auch Decken-Anbauleuchten dieselbe Funktion, wie beispielsweise in der Wohnküche auf dem zweiten Bild, wo sie sowohl den Tisch als auch die Küche beleuchten und so die beiden „Räume“ optisch einander annähern.

In den Arbeitsbereichen hingegen ist eine große Menge an Licht nötig, um die 500 lux. Für ideale Sehbedingungen muss das Licht auf Arbeitsfläche oder Arbeitsplatte, Spüle und Herd gerichtet werden, damit Simon auch sieht, was er tut. Hierbei könnte die Wahl ebenfalls auf Deckeneinbauleuchten fallen, mit eher eng strahlenden Optiken, vorzugsweise ausrichtbare Optiken, um den Lichtaustritt genau auf die Zonen zu konzentrieren, in denen Licht gebraucht wird.

Sind Küchenoberschränke vorhanden, entstehen häufig Zonen, die das Licht der Deckenleuchten nicht erreicht. Die darunterliegenden Arbeitsflächen müssen separat erhellt werden. Eine gute Lösung sind hier anwendungsspezifische Leuchten, wie diffus abstrahlende Profile mit festem oder schwenkbarem Körper, die die Arbeitsflächen beleuchten, ohne den Koch oder die Köchin zu blenden.

Schwebendes Licht über der Kücheninsel

Simons Freunde waren total happy mit dem leckeren Aperitif. Die Häppchen haben sie bis auf den letzten Krümel weggeputzt! Ein Begrüßungsdrink auf der Kücheninsel war wirklich eine klasse Idee, denkt Simon, als er den Herd ausmacht. An seiner Theke frühstückt er ja auch jeden Morgen.

Hängeleuchten verleihen dem Raum eine eigene Identität, sowohl durch das Gehäuse der Leuchte bzw. den Leuchtenkörper, als auch durch den Lichtaustritt.

Eine Pendelleuchte entspricht unserer Vorstellung von einem klassischen Esstisch und durch das raffinierte Spiel mit Farben und Oberflächenausführungen lässt sich die Leuchte ganz harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Leuchte kann sehr diskret integriert werden, wie hier unten auf dem ersten Bild zu sehen. Ganz in weiß gehalten wird die Aufmerksamkeit auf die dekorative Wandverkleidung gelenkt. Man kann die abgependelte Leuchte aber auch zum Blickfang im Raum machen, wenn ihre Farbgestaltung einen Kontrast zum Rest des Zimmers bildet.

Ausschlaggebend für die Wahl der Optik dieser Leuchten sind dabei die zu beleuchtende Oberfläche, der Abstand der Leuchte von der Fläche sowie die gewünschte Lichtwirkung, beispielsweise die Frage ob ein einheitlicher Effekt oder ein aufgelockertes Muster entstehen soll.

Essen im passenden Licht

Alle haben am Esstisch Platz genommen, das richtige Licht akzentuiert die Liebe zum Detail und die Farbtöne auf jedem Teller. Auch die Spaghetti scheinen Simons Gästen gut zu schmecken. Seine Anspannung wird von einem befreienden Lachen abgelöst, als sein Freund Markus sein Glas auf ihn erhebt und alle auf den Gastgeber anstoßen.

Am Tisch muss das Licht den Balanceakt zwischen Funktionalität und gelungener Atmosphäre schaffen. Zum allgemeinen Raumlicht gesellt sich hier eine Tischbeleuchtung von der Decke aus. Für diese zonierte Beleuchtung könnten, analog zum Anwendungsbeispiel Kücheninsel, erneut Pendelleuchten zum Einsatz kommen. Aber Simon könnte auch durch Deckenleuchten oder auf den Tisch abgestimmte Profile das Gleichgewicht zwischen praktischer und stimmungsvoller Beleuchtung erreichen.

Ello IN 3.0, 3000K, 19W, weiß

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Trevi 1.0, 3000K, 10W, diffuse Optik

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Wir haben das traute Heim von Jan, Julia und Simon besucht und sie durch ihren Feierabend begleitet. Wir haben uns überlegt, wie man zu Hause im Wohnzimmer eine gemütliche Atmosphäre schaffen kann, und sind auf praktische Aspekte und den funktionalen Charakter von Licht in der Küche eingegangen. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Wohnraumbeleuchtung wird es um Schlafzimmer, Bad, Dielen und Durchgangsbereiche gehen.

Hatten Sie andere Ideen zur Beleuchtung von Wohnräumen mit L&L-Leuchten?

Erzählen Sie uns davon!

Bibliographie

1. Die italienische Norm UNI/TS 11826:2021 „Luce e illuminazione - Illuminazione di interni residenziali domestici con luce artificiale” (zu Deutsch: Licht und Beleuchtung - Beleuchtung von Innenwohnräumen mit künstlichem Licht) konzentriert sich auf Wohnräume im Innenbereich, während die europäische Norm EN 12464-1:2021 „Light and lighting - Lighting of work places - Part 1: Indoor work places” die Beleuchtungsanforderungen von Arbeitsstätten in Innenräumen behandelt.