Hier ist ein Paket für Sie! – 2020 war das Jahr der Onlineshops. Nie zuvor hat der Kurier so oft an unserer Haustür geklingelt.
In den langen Monaten zu Hause haben wir die Heimwerker in uns entdeckt oder sind zu wahren Brotbäckern mutiert. Und viele von uns haben virtuelle Einkaufswagen vollgeladen oder Warenkörbe im Internet gefüllt, um sich den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen.
Aber das alles ist nicht im Ansatz vergleichbar mit dem Einkaufserlebnis bei einem Bummel durch reale Geschäfte.
Wir wollen das Produkt anfassen, seine Konsistenz zwischen den Fingern spüren, den Artikel mit den Händen abwiegen. Denn diese Gesten schenken uns Sicherheit und einen unbestreitbaren Anflug von Befriedigung, wie uns schon die Shoppingqueen Carrie Bradshop, pardon Bradshaw, in Sex and the City lehrte...
E-Commerce versus Brick and Mortar: Der Kampf zwischen Online-Shops und realen Geschäftsräumen entscheidet sich nicht allein auf der Grundlage von Verkaufszahlen. Die Augenblicke unseres Lebens, die wir in Geschäften verbringen, schenken uns Erfahrungen, die weit über einen einfachen Klick hinausgehen. Aber erst jetzt, wo uns diese Momente fehlen, werden wir uns darüber bewusst, welch große Wirkung solche Erfahrungen auf uns ausüben.
Das hat uns zum Nachdenken angeregt. Über die Rolle des Lichts in diesen Räumen und darüber, wie dieses Licht als Impuls für das Einkaufserlebnis der Kunden dient, wie es in die Erinnerungen mit hineinspielt, die uns von unserem Shoppingerlebnis bleiben und wie Licht also am Ende zum Erreichen unserer kommerziellen Zielsetzungen beiträgt.
Imageprägendes Licht
Markenidentität und ein starker Wiedererkennungswert sind das A und O für jedes Unternehmen.
🔶 Der erste Schritt auf dem Weg zu einer wirkungsvollen Markenkommunikation? Alleinstellungsmerkmale identifizieren: Was ist der Mehrwert für den Kunden, wenn er sich für unser Produkt oder unsere Dienstleistung entscheidet? Welche Gegenleistung kann er erwarten?
🔶 In einem zweiten Schritt müssen wir uns überlegen, welche Elemente in einem Geschäft als Motor zur Vermittlung der Markenidentität dienen können.
Aus den Antworten auf diese Fragen lassen sich all diejenigen Aspekte ableiten, auf die wir uns bei der Konzeption von Verkaufsräumen konzentrieren sollten. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Planer und Marketingleiter von entscheidender Bedeutung, um die Markenphilosophie zu begreifen und hervorzuheben.
Denn wir wissen, dass Beleuchtung nicht bedeutet, einen Ort bis in den letzten Winkel mit Licht zu durchfluten.
Sätze wie „zur Beleuchtung des Ladens wird dieses eine Produkt eingesetzt" liegen uns fern. Denn es gibt nicht den einen Laden, es gibt nicht die eine Beleuchtungssituation. Jedes Ambiente spricht für sich und theoretisch sind unendlich viele Lichtlösungen denkbar. Daher möchten wir hier von Lichtlösungen erzählen, die sich in das hierarchische Raumkonzept einfügen.
Mit einer Marke können unterschiedlichste Werte verbunden sein: nachhaltige Fertigungsprozesse, die Verwendung von Naturfasern, kurze Lieferketten oder 100% kunststofffreie Produkte. Vielleicht finden wir am Eingang zum Laden Strohballen. Oder aber wir möchten, dass warmes, weiches Licht überwiegt, um eine einladende und gemütliche Atmosphäre zu schaffen, die die Gefühle anspricht.
Anders herum gedacht: Wenn die Marke Produkte aus dem Premiumsegment umfasst, soll der Raum wahrscheinlich zu einer Kulisse werden, wo raffinierte Beleuchtung den Auftritt des Protagonisten in seiner besonderen Beschaffenheit oder mit seinen technologischen Besonderheiten begleitet und das Produkt auf seiner Bühne lichttechnisch in Szene setzt.
ohne den Kontext zu stark in den Hintergrund bzw. ins Dunkel zu rücken.
Auch wenn wir Theater lieben, sollten Profilscheinwerfer besser nur auf echte Schauspieler gerichtet werden :)
Wir haben uns an die fast sterile Atmosphäre in den Apple Stores gewöhnt: in ihrem Tag wie Nacht durchdringenden himmlischen Weiß ohne Schatten gleichen sie einer perfekten Zukunftslandschaft, in der alles immer problemlos bereitsteht.
Ein Showroom für Motorradausrüstung hingegen wird wahrscheinlich eher auf dunkle Farbtöne setzen, die an harten Asphalt und heiße Eisen denken lassen und bei Bikern gut ankommen. Neutralweißes Licht (4000K) schafft dabei abwechslungsreiche Hell-Dunkel-Kontraste, wie das Projekt auf dem Bild unten zeigt.
Eine klare Vorstellung von den Werten, die mit der Marke, dem Produkt oder der Dienstleistung vermittelt werden sollen, hilft dabei, die für die Zielgruppe besonders attraktiven Elemente und Aspekte zu betonen.
Wir verstehen Licht als Gefühlssprache. Denn gerade unsere Emotionen werden von den beleuchteten Elementen wachgekitzelt. Durch Gefühle werden die Kunden angesprochen und bekommen Lust, einen Laden zu betreten. Bereits auf der Türschwelle kann das richtige Gefühl einen einfachen Passanten in einen potenziellen Kunden verwandeln.
Dem Licht folgen
Ein Laden bzw. Geschäft ist ein überaus komplexes Ambiente, wo zwei Arten von Bereichen nebeneinander bestehen müssen. Einerseits haben wir Kundenbereiche in Form von Empfang, Wegen, Umkleiden und Kasse, andererseits gibt es Ausstellungsbereiche für Produkte in verschiedensten Formen, Farben und Facetten, wie z. B. Schaufenster, Tresen, Tische, Regale und Nischen.
Häufig finden wir all das auf nur wenigen Quadratmetern.
Licht kann uns nicht nur dabei unterstützen, jedem dieser Bereiche eine ganz eigene Note zu verleihen. Sondern Licht schafft auch Blickfänge und somit Nutzungshierarchien, so dass Kunden ganz spontan durch den Raum geführt werden, getrieben von der Neugierde und der Anziehungskraft des Unbekannten.
Wie sieht der ideale Weg eines Kunden durch einen Store aus? Wenn der Kunde nach und nach die Räume entdecken kann, erhöht sich seine Verweildauer im Store, was sich positiv auf seine Shopping Experience auswirkt.
👣Wenn es sich um einen sehr kleinen Raum handelt, kann eine Empfangstheke vor einer Wand im hinteren Bereich des Geschäft kundenwirksam eingesetzt werden. Denn so kann man den Kunden auf Schritt und Tritt mit ansprechender Bodenbeleuchtung begleiten und leiten, beispielsweise mit diffus strahlenden Einbauleuchten mit geringer Baugröße und Leistung (1W).
Wir haben auch einen Tipp, wie Sie eine stärkere Tiefenwahrnehmung des Raums schaffen können, und zwar noch bevor der Kunde den Laden richtig betreten hat. Dazu sollten Sie anstatt horizontaler Flächen vorzugsweise vertikale Flächen beleuchten (am besten von unten).
Zwischen den vertikalen beleuchten Flächen im Store sind auch Videos oder LED-Walls denkbar. Und wir wissen, dass deren leuchtende Botschaften häufig das Raumlicht überlagern. Daher sollte man sich gleich zu Beginn der Planung einen Überblick über die vorhandenen Geräte und deren Position verschaffen.
Abwechslungsreiche Präsentation – Lichtkreationen ohne Limit
Beobachtet man Menschen bei ihrem Stadtbummel am Wochenende, lässt sich viel über die Dynamiken in Geschäften lernen. Wir wissen, dass es Gang und Gäbe unter Verkäufern und Ladenbesitzern ist, die Auslage jede Woche aufzufrischen. Für den Kunden entsteht so der Eindruck, dass neue Ware ausgestellt wird.
Egal ob es wirklich neue Produkte zu sehen gibt oder nicht – Visual Merchandiser und alle anderen, die sich um die Präsentation der Waren kümmern, müssen auf extrem flexible und wandlungsfähige Beleuchtung zählen können, die eine schnelle Umgestaltung der Räumlichkeiten erlaubt. Am besten budgetschonend.
Oder gar ohne Zusatzkosten.
Wenn es um die Anpassung von Beleuchtung geht, haben Schienensysteme einen hohen Stellenwert.
Einen Strahler versetzen, den Strahler heranrücken, um das Produkt zu betonen oder aber den Strahler über einer anderen Ausstellungsinsel anbringen – diese Möglichkeiten waren der Schlüssel zur autonomen Gestaltung von Verkaufsräumen durch interne Mitarbeiter, z. B. in einer Boutique. Die Umgestaltung der Beleuchtung ist nun ohne externe Fachkräfte möglich, da das Personal kleine aber feine Anpassungen am Szenarium in wenigen Handgriffen selbst durchführen kann.
Für weitere Erleichterung bei der Arbeit sorgen unterschiedliche Strahler, bei denen über einen einfachen integrierten Dimmer die Lichtintensität verändert oder die Lichtabstrahlung reguliert werden kann.
Denn leider ist es manchmal nicht ausreichend, die Leuchte zu versetzen und neu auszurichten: Bei einem Wechsel der Ausstellungsobjekte muss das Licht, das diese in Szene setzt, an diesen Wechsel angepasst werden.
Muss das elegante Handtäschchen im Sommer einer Strandtasche Platz machen? Dann muss mit Sicherheit die Abstrahlungsbreite bei der Lichtausgabe verändert werden.
Für derartige Umgestaltungen gibt es unzählige Lösungen, ohne dass dazu die gesamte Leuchte ausgebaut und ersetzt werden muss. Wir möchten Ihnen hier zwei raffinierte Lösungen vorstellen:
🔶 Austauschbare Filter zur Anpassung der Lichtausgabe: das Video hier unten zeigt, wie eine engstrahlende Optik gegen eine elliptische Optik ausgetauscht wird – kinderleicht und superpraktisch!
🔶 Strahler mit manuellem optischem Zoom, bei denen der Leuchtenkörper – ganz wie beim Objektiv eines Fotoapparats – reguliert werden kann, wodurch man auf die Breite der Lichtabstrahlung einwirken kann. Das Ergebnis sind absolut klare Konturen.
Hier noch ein Beispiel für ein Geschäft mit besonderen Eigenschaften: eine Kunstgalerie, in der Strahler mit Zoom installiert wurden, die auf das jeweilige Exponat abgestimmt werden können.
Schienensysteme sind in punkto Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unübertrefflich. Denn nicht zu vergessen: Sie erlauben es, den Strom praktisch an jeden beliebigen Ort zu führen. Allerdings sind sie sicherlich keine Weltmeister im Versteckspielen. Insbesondere Stromschienen, die nicht eingebaut, sondern an der Decke montiert sind, können ins Auge fallen, d .h. sie fügen sich nicht ganz so diskret in das Gesamtbild ein.
Verfügt der Verkaufsraum beispielsweise über eine Zwischendecke aus Gipskarton, ist unter Umständen ein diskretes Downlight die bessere Alternative.
Haben Sie Angst, dass sich diese Beleuchtungslösung als unflexibel entpuppen könnte? Es gibt mittlerweile extrem flexible Einbaulösungen, die speziell für Räume im Einzelhandel und Showrooms entworfen wurden.
Die verborgene Quelle
Haben wir ein Auge auf unsere Augen! Augenfreundliche Beleuchtung heißt unser Motto: Wir wollen Licht sehen, aber wir wollen von der Lichtquelle nicht geblendet werden. Unser Blick darf also genau genommen niemals auf den Punkt der Leuchte fallen, wo das Licht seinen Ursprung hat.
Visueller Komfort wird durch drei einfache Regeln erreicht:
👉 Leuchten mit rückversetzter Optik verwenden, bei denen die LED an einer Stelle sitzt, die sich im Vergleich zur Frontabdeckung weiter hinten befindet
👉 Blendschutzzubehör abwägen, zum Beispiel Wabenraster oder, bei Strahlern, auch Blendringe und Lamellenblenden (zwar ein wenig Vintage, aber dennoch zeitlos!)
👉 Sorgfältige Ausrichtung der Leuchten im Hinblick auf die Position des Kunden, der auf das Produkt zugeht.
Liebe macht blind, wie es so schön heißt. Wir wollen, dass unsere Kunden vor dem unwiderstehlichen High-Heel niederknien, weil er sie verzaubert, und nicht, weil ihnen die Lichtquelle einen Stich versetzt hat ;)
In diesem Artikel ging es um das allgemeine Verständnis von Verkaufsräumen, Kundenbereichen und praktischen Beleuchtungsalternativen.
Im nächsten Artikel gehen wir weiter ins Detail und erforschen die Farbwiedergabe des Lichts in Ausstellungsräumen.
Haben Sie Leuchten aus dem Hause L&L zur Beleuchtung von Geschäftsräumen gewählt?