Die letzte Zeit hat uns allen – mehr als jemals zuvor – den unersetzbaren Wert von Parks und Gärten vor Augen geführt. #stayathome hieß das Motto, denn Covid19 hat uns gezwungen, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Wer zuhause einen Garten hatte, konnte sich wirklich glücklich schätzen. Spaziergänge im Grünen waren dann für viele von uns der erste kleine Schritt in Richtung einer langsamen Rückkehr zur Normalität.
Deshalb stand schnell fest, was den Auftakt für unseren neuen L&L-Blog bilden sollte: eine Hommage an das leuchtende Grün der Natur, das sich einen unschätzbaren Wert für uns Menschen zurückerobert hat (unser Blog).
In drei Etappen möchten wir Sie auf einen Ausflug ins Grüne mitnehmen. Unsere Reise beginnt hoch oben in den Baumkronen und führt uns dann, im nächsten Artikel, zu Stamm, Büschen und Sträuchern, niedrigen Pflanzen und Beeten.
Im dritten Teil wird es um Oberflächenausführungen, Lichtfarben und Farblicht gehen.
Los geht die Reise!
Das Ambiente begreifen
Es ist eine gesicherte Annahme, dass Licht in der Lage ist, die Stärken eines Raums hervorzuheben und dabei seine Schwächen im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten zu stellen. Daher müssen wir uns folgende Fragen stellen:
Wie möchte ich mich im Raum bewegen?
Worauf will ich meine Aufmerksamkeit richten?
Welche Größen und Formen will ich besonders zur Geltung bringen?
Welche sollte ich besser nicht hervorheben?
Bei der Beleuchtung von Gärten gilt dasselbe Prinzip wie bei der Architekturbeleuchtung: Das Licht hängt von der Architektur des hervorzuhebenden Raums ab.
Ganz oben auf unserer imaginären Checkliste steht also die Frage nach der Morphologie des Ambientes: wo kann ich mich ausleben, und wo halte ich mich besser zurück?
Wir müssen uns überlegen, ob wir die Aufmerksamkeit auf bestimmte Objekte lenken möchten, wie beispielsweise eine Gruppe von Pflanzen, eine Skulptur, die Beete, einen Weg, vielleicht einen Brunnen oder einzelne Zweige. Das hilft uns dabei, eine Art mentale Karte all der Bereiche zu erstellen, auf die wir uns konzentrieren wollen. So lässt sich Chaos sowie eine Überlagerung von Lichteffekten vermeiden.
Stellen wir uns nun einen Garten vor, in dem wir genau die Baumkronen als auffälligstes Element betonen möchten. Hier – ganz oben in den Baumwipfeln – wollen wir beginnen.
Über Baumkronen und unschlagbare Beleuchtungskonzepte
Gleich zu Beginn könnte man natürlich einwerfen: Wir müssen doch erst einmal wissen, von welcher Baumart die Rede ist? Und wie sieht die Baumkrone aus? Kein Baum gleicht dem anderen. Das ist klar. Also muss man für jeden Baum individuell abwägen, wo die Leuchte angebracht werden sollte:
unterhalb der Baumkrone,
in der Baumkrone
oder mit Abstand zur Baumkrone?
Will man die passende Position für die Leuchte finden, so muss man sich zuerst fragen, welche Lichtwirkung man erzielen will. Die nächste, ebenso wichtige Frage lautet, wo man die Leuchte anbringen kann, um die gewünschte Lichtwirkung zu erzielen.
1. Drama Queen
Die dramatische Lichtwirkung basiert normalerweise auf intensiven Licht-Schatten-Kontrasten, gepaart mit der Absicht, die feierliche und eindrucksvolle Atmosphäre auf ein Objekt zu übertragen.
Insbesondere bei Baumkronen mit schlanker Säulenform und klaren Konturen, wie beispielsweise bei Zypressen, lassen sich erstklassige dramatische Lichteffekte erzielen, indem man am unteren Teil des Stamms Einbauleuchten oder Strahler mit mittelbreit abstrahlender Optik zwischen 10° und 40° anbringt.
Von unten nach oben gerichtet lässt das Licht die ohnehin beeindruckende Silhouette noch schlanker erscheinen.
Farben sorgen außerdem für einen besonders dramatischen Touch, vor allem dann, wenn das Licht von tiefroter Farbe ist.
Hier sehen wir ein Beispiel für Licht, das kugelige Baumkronen, wie die des Japanischen Ahorns, von unten anstrahlt. Die unregelmäßigen Konturen dieser Baumkronen dämpfen zwar den Licht-Schatten-Effekt; ihr Volumen bleibt dennoch plastisch und kommt gut zur Geltung.
2. Ein Hoch auf Breite und Form
Wenn sich das von unten nach oben strahlende Licht aufgrund der Pflanzenform nur schwer ausbreiten kann, sollten die Leuchten weiter vom Stamm entfernt werden. Auch eine größere Anzahl an Lichtpunkten und der Einsatz breiterer Optiken schaffen Abhilfe.
Im Beispiel links sehen wir eine Pflanze, deren Zweige bereits ganz unten am Stamm ansetzen. Dank Leuchten mit gleicher Lichtintensität, die an unterschiedlichen Stellen angebracht wurden, kommt die Öffnung der Baumkrone besonders gut zur Geltung.
Im Beispiel rechts hingegen werden die ausladenden Zweige bzw. die schirmförmige Kronenarchitektur der Weißbuche betont.
3. Kletterndes Licht
Bisher haben wir uns auf die äußere Form der Baumkrone konzentriert, so als ob es sich dabei um eine geschlossene Form handelte. Aber nehmen wir doch einmal an, dass die wahre Schönheit eines Baums in der Verzweigung im Inneren der Baumkrone verborgen liegt. Wir brauchen also einen Lichteffekt, mit dem man das Innerste betonen, und bei Bedarf die Blätter in Gegenlicht („Negativ") tauchen kann.
In diesem Fall können wir unser Licht innen am Baum „emporklettern" lassen, indem wir an den Zweigen Strahler mit geringer Baugröße anbringen – und zwar mithilfe geeigneter Befestigungsriemen. Dabei handelt es sich um ein schonendes Befestigungssystem, bei dem die Baumrinde absolut intakt bleibt. Die Gurte aus weichen Fasern können ganz leicht breiter gestellt und umplatziert werden.
d. h. wir müssen so gut es geht vorhersehen, wie das Objekt – hier der Baum – das Licht jeweils zurückwirft.
Wenn uns die Gegenlichtwirkung gefällt, sollten wir auch überprüfen, ob die Baumkrone nicht vielleicht zu dicht belaubt ist, um einen Strahler in ihrem Inneren zu beherbergen. In diesem Fall sollten wir eine Anordnung der Leuchte am Fuße des Baums in Erwägung ziehen.
4. 3D-Effekt
Tagsüber vermittelt uns das durch die Zweige scheinende Licht Tiefenwirkung. Aber wenn wir dann im Dunkeln einen Strahler frontal auf eine Baumkrone richten, bemerken wir ein offensichtliches Abflachen der Oberflächen.
Das Geheimnis für einen gelungenen dreidimensionalen Gesamteindruck liegt in der korrekten Anordnung.
Allerdings haben wir manchmal nur wenig Spielraum bei der Installation der Leuchten. Es kommt sogar vor, dass nur ein einziger Installationsort in Frage kommt.
Müssen wir also auf eine ganzheitliche Lichtwirkung für unsere Baumkrone verzichten? Natürlich nicht!
In solch einem Fall eilt uns ein Zubehörteil zu Hilfe, das wir auf Anraten des Lichtdesigners Francesco Iannone seit 2017 im Katalog haben: der Schatteneffekt-Filter.
Das Ziel ist die Erschaffung einer oszillierenden Lichtoberfläche, die für einen überraschenden 3D-Effekt sorgt.
Einen guten Eindruck vermittelt der bildhafte Vergleich unten (A und B). Der Bambus wird von einem Strahler mit 55W aus einer Entfernung von 2,5 m beleuchtet.
Die Baumkrone wächst und wächst und verändert ständig ihre Größe... soll man deshalb jedes Mal die Leuchten austauschen?
Per Definition ist die Natur in stetigem Wandel begriffen. Im speziellen Fall der Gartenbeleuchtung bringt diese Tatsache hohe Anforderungen an Leuchten mit sich.
Wir begegnen dem Wandel der Natur mit drei rundum wandlungsfähigen Lösungen:
A. Strahler mit manuellem optischem Zoom. Der Leuchtenkörper kann – wie das Objektiv eines Fotoapparats – verstellt werden, wodurch man die Breite der Lichtabstrahlung (von 9° bis 36°) verändern kann.
B. Erdspieße mit geringer Baugröße zum Anbringen der Strahler. Der Erdspieß kann ganz einfach – je nach Höhe des Baums – durch einen längerer Erdspieß ersetzt werden. Eine weitere tolle Funktion von Erdspießen, die sonst vor allem dazu verwendet werden, beleuchtungstechnische Hindernisse zu überwinden.
Wir haben uns von der Beleuchtungsplanung von Susanna Antico Lighting Design Studio der Cascina Ranverso inspirieren lassen. Auf dem Anwesen wurden leuchtende Akzente gesetzt, indem die jungen Bäume, die den Haupteingang säumen, auf Erdspießen unterschiedlicher Länge angebracht wurden. So lassen sich die Lichtquellen je nach Wuchshöhe der Baumkronen der einzelnen Buchen anheben
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Hätten Sie gerne einen ausrichtbaren Erdspieß?
Oder einen teleskopartig ausfahrbaren Erdspieß?
Sprechen Sie uns gerne an. Auch wenn Sie im Katalog nicht fündig geworden sind – gemeinsam finden wir eine Lösung für Ihr Anliegen
C. Austausch der Optiken: Bei Leuchten mit variablen Optiken kann beispielsweise eine engstrahlende Optik mit einer breiter strahlenden Optik ersetzt werden. Genau dafür sind unsere vielseitigen Optiken gedacht!
Bis jetzt ging es um verschiedene Typen von Baumkronen und unterschiedliche Beleuchtungseffekte. Das erwartet Sie im nächsten Post: Das kleine Einmaleins der Beleuchtung von Baumstämmen, Sträuchern, Büschen, niedrigen Pflanzen und Beeten.
Haben Sie mit L&L-Leuchten ausgefallene Baumkronen beleuchtet
oder einzigartige Lichteffekte geschaffen?